1. Was fasziniert Sie an der Logistikbranche?

Logistik ist systemrelevant und war immer auch ein Abbild unserer gesellschaftlichen Trends, Chancen und Krisen. Deshalb ist und bleibt Logistik per se spannend und faszinierend. Ich bin seit 40 Jahren «in der Szene» und in all den Jahren hiess es: «Logistik wird immer wichtiger, sein Stellenwert in den Unternehmen und der Wirtschaft steigt». Und in der Tat, dem war so. Ich kann deshalb unsere vielseitigen und zukunftssicheren Karrieremöglichkeiten jedem Berufs- und Stellensuchenden Neu- oder Quereinsteiger wärmstens empfehlen.

2. Wie hat sich die Branche in den letzten Jahren verändert?

Dank der Digitalisierung hatte auch die Automatisierung eine immer wichtigere Rolle eingenommen. So können moderne Robotik und das autonome Fahren dabei helfen, Logistikprozesse noch effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. Dabei stellte sich die Logistik den aktuellen Krisen und damit verbundenen Herausforderung. Einige Stichworte dazu: «Schaffung resilienter Lieferketten», «Green-Logistics-Initiativen», «Gezielte Nutzung von Big Data und KI zur Supply-Chain-Optimierung».

3. Das Leitthema der LOGISTICS & AUTOMATION ist «The future of intralogistics technology» – was verstehen Sie darunter und wie sieht Ihrer Meinung nach die ideale Zukunft der Schweizer (Intra-)Logistikbranche aus?

Die erwähnten Logistiktrends werden sich mit Sicherheit weiter verstärken. In die Zukunft schauen ist immer schwierig. Aber Themen wie weitere Digitalisierung, Dekarbonisierung und CO2-Reduktion, verstärkte Flexibilität in den Lieferketten sowie Fachkräftemangel werden künftig wohl noch weiter oben auf der Tagesordnung stehen. Unsere ideale Branchenzukunft wird darin bestehen, sich optimal auf diese Herausforderungen hin auszurichten.

4. In Zeiten von Home-Office und zunehmender Digitalisierung: Wie wichtig sind Ihnen Live-Kontakte?

Bei mir halten sich digitale und analoge «Live-Kontakte» in etwa die Waage. Die neuen Möglichkeiten der Online-Meetings nutzte ich als «Netzwerker» gerne und rege. Je nach Art der Themen sind solche virtuellen Austausche bequem und sparen Zeit, Geld und Wege. Aber vor allem bei Erstkontakten wie auch bei komplexeren Aufgaben bevorzuge und schätze ich gerne die persönlichen Begegnungen. Messen sind dazu natürlich prädestiniert.

5. Wie stehen Sie zur Fachmesse LOGISTICS & AUTOMATION, dem nationalen Treffpunkt der Schweizer Logistikbranche?

Der neue Jahresturnus mit alternierender Logistikmesse in Zürich und Bern scheint mir interessant und ist zu begrüssen. Es gibt der Szene eine ideale Plattform für regelmässige Sichtbarkeit und für intensivere persönliche Kontakte. Neben den Produkteanbietern präsentieren sich vermehrt auch die nationalen Verbände und Bildungsinstitutionen. Erfolgreiches Networking erhält damit noch mehr Platz. So kooperiert der Kompetenzpartner GS1 dieses Jahr bei der Organisation der traditionellen Logistik Talks mit der neuen Fördervereinigung der Verbände «Swiss Supply». Der Abschluss dieser Talks-Reihe am 26.1.23 wird durch die nationalen Branchen-Berufsnetzwerke bestritten. Networking pur!